Der ängstliche Hund
Unsere Nura wurde im Alter von ca. 8 Wochen mit ihren 3 Geschwistern auf der Straße in Rumänien gefunden. Von ihrer Mama keine Spur ….. Sie kam zusammen mit ihren Geschwistern ins Tierheim Ditrau zu den Karpatenstreuner. Das Tierheim der Karpatenstreuner ist ein kleines Tierheim, in dem ca. 100 Hunde ein vorübergehendes oder manchmal leider auch ein endgültiges Zuhause finden. Nura und zwei ihrer Geschwister entwickelten sich gut. Ein Brüderchen hat es leider nicht geschafft, er ist verstorben. Mit ca. vier Monaten durfte Nura als erste von ihren drei Geschwistern ausreisen. Sie kam auf eine Pflegestelle nach Deutschland, wo wir sie dann kennengelernt und die kleine Maus direkt in unser Herz geschlossen haben.
Jetzt sollte man meinen, Nura war so jung und auch nur kurze Zeit im Tierheim, was sollte sie da für ein „Päckchen“ mitbringen …. Leider ist bzw. war es nicht so.
Die Wissenschaft hat nachgewiesen, dass auch ungeborene Welpen den Stress der Mutter mitbekommen. Eine Mutter, die vielleicht auf der Straße gelebt hat, kämpfen musste um Fressen, einen Schlafplatz und einen Platz wo ihre Welpen sicher sind.
Natürlich ist ein Welpe letztendlich noch nicht so traumatisiert, wie ein Hund der schon älter ist und bereits längere Zeit im Tierheim oder auf der Straße oder vielleicht in einem Zuhause verbracht hat, wo er nicht mehr gewollt war. Egal ob Welpe oder älterer Hund, alle sind liebenswert und etwas Besonderes. Ich kann jedem nur empfehlen, sich dem Abenteuer Tierschutztier zu stellen…. es lohnt sich wirklich. In jedem dieser Tiere steckt etwas ganz Besonderes. Ich habe bisher noch kein Tier kennengelernt, was sich nicht in seinem neuen Zuhause eingelebt hätte.
Als Nura bei uns einzog, war für sie die Welt furchterregend. Alles war neu und sie fühlte sich wahrscheinlich auch einsam. Carlos war ihr eine große Hilfe, bei ihm hat sie sich sicher gefühlt und tut es heute noch. Von Anfang an war Nura an allem interessiert, aber viele Dinge machten ihr auch Angst. Sie liebte es die Umgebung zu beschnuppern, aber spazieren gehen – nein lieber nicht – die Welt da draußen ist groß und vielleicht gefährlich. Es hat eine Weile gedauert, bis Nura sich überzeugen ließ mit uns und natürlich Carlos spazieren zu gehen und die Welt kennenzulernen. Fremde Menschen und auch fremde Hunde machten ihr Angst, bis auf eine Hündin aus der Nachbarschaft, die ebenfalls aus dem Tierschutz stammt. Diese Hündin hat Nura sofort ins Herz geschlossen. Nach und nach kamen weitere Hunde teilweise ebenfalls aus dem Tierschutz, teilweise auch nicht dazu. Aber vor allen Hunden, die direkt auf sie zugelaufen kamen, hatte und hat sie weiterhin Angst.
Diese Angst ist für Nura nicht schön, aber auch nicht ungewöhnlich. Auch unter Hunden gibt es „Benimmregeln“ und da es manche Menschen noch nicht verstehen und immer noch meinen, wenn ihr Hund auf alle anderen zu- und vielleicht sogar in sie rein rennt „er macht nichts, er will nur spielen“! Nein, falsch, diese Hunde haben kein Benehmen.
Ängstlichkeit beim Tier hat immer einen Grund. Manchmal ist eine Ängstlichkeit nicht nur Vorsichtigkeit wie bei Nura, manchmal gibt es andere Gründe dafür. Und in diesen Fällen gibt es Möglichkeiten, dem Tier zu helfen mit seiner Ängstlichkeit umzugehen oder sie auch abzulegen. Manchmal hilft schon eine eigens für das Tier zusammengestellte Bachblütenmischung (alle Tiere sind anders und eine Bachblütenmischung sollte immer speziell für das jeweilige Tier und die Situation angepasst werden), oder auch ein homöopathisches Medikament welches genau für das Tier in dieser Situation repertorisiert wird.
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